Noch bis zum 8. November zeigt das Braunschweigische Landesmuseum die Ausstellung ,,Otto IV. - Traum vom welfischen Kaisertum". Dieser Nachfahre Heinrichs des Löwen war vor 800 Jahren zum Kaiser gekrönt worden. Er hat zu Neuss eine dreifache Beziehung.

1.) Der Welfe Otto war im Iuni 1198 mit Unterstützung des Krilner Erzbischofs Adolf von Altena als Gegenkönig zu seinem staufischen Konkurrenten zum römisch-deutschen König gewählt worden. Im Laufe dieses Thronstreites erreichte Otto durch seinen am 8.Iuni 1201 in Neuss abgelegten Eid die Unterstützung von Papst Innozenz III.

2.) Als der Kölner Erzbischof 1204 vom welfischen zum staufischen Königsbewerber umschwenkte, blieb die Stadt Neuss weiter welfisch gesinnt und wurde daher im Herbst 1205 von Philipp von Schwaben erobert, der aber 1205 einem Attentat zum Opfer fiel. Danach erlangte Otto IV. Anerkennung im deutschen Reich und zog zur Kaiserkrönung nach Rom.

3.) Auf dem Grundstein des Neusser Quirinus-Münsters sind Kaiser Otto IV., der Kölner Erzbischof Adolf von Altena und dessen vermutliche Schwester, die Abtissin Sophia, als die wichtigsten Personen bei der Grundsteinlegung am 9. Oktober 1209 verzeichnet.

Im Wissen um diesen dreifachen Neuss-Bezug des Welfen laden die Bürgergesellschaft, das Forum Archiv und Geschichte e.V. und die Heimatfreunde zu einem Besuch der Ausstellung in Braunschweig am Samstag, 10. Oktober, ein. Abfahrt ist um 7 Uhr. Anmeldung und Info bei der Gewürzmühle Engels, Hymgasse, und im Stadtarchiv.