Neuss zählte seit dem Mittelalter neben Köln und Aachen zu den Städten mit den meisten Klöstern. Neben dem ehemaligen Benediktinerinnenkloster und späteren Damenstift von St. Quirin prägten zahlreiche klösterliche Einrichtungen über Jahrhunderte das Stadtbild sowie das geistliche, soziale und wirtschaftliche Leben der Stadt. Dazu zählten unter anderem das Oberkloster der Regulierten Chorherren, das Kloster Marienberg, das Klarissen- und das Minoritenkloster ebenso wie die Klöster der Alexianer, der Franziskaner-Observanten, der Jesuiten und der Sepulchrinerinnen. An der historischen Brückstraße, an der gerade das neue Gebäude des Romaneum entsteht, war eine Art innerstädtisches Klosterzentrum.
Nach der politischen Entmachtung der geistlichen Fürstentümer zum Ende der Frühen Neuzeit veranlasste der französische Staat am 9. Juni 1802 auch die Säkularisation der traditionsreichen Neusser Klöster, Stifte und Konvente. Mit dem Zugriff des Staates auf die klösterlichen Gebäude und Vermögen verließen nicht nur die Ordensangehörigen die Stadt, sondern auch der Großteil der historischen Überlieferung: die Archive der Neusser Klöster. Bei einer Exkursion ins  Landesarchiv NRW begibt sich das Forum Archiv und Geschichte nun auf die Spuren dieses wichtigen Teils des kulturellen Gedächtnisses unserer Stadt.

Dr. Heike Preuß, Archivarin a D. und ausgewiesene Kennerin der rheinischen Klosterbestände des Landesarchivs, stellt uns die Archive der Neusser Klöster an exemplarischen Quellen vor; Jörg Franzkowiak und Dr. Martin Früh (Landesarchiv NRW) erläutern, welche Überlieferung über die Neusser Klöster sich außerdem in den Territorialbeständen aus der kurkölnischen und der französischen Zeit finden. Nach der Präsentation im Vortragssaal folgt eine bei einer Führung durch das Magazin.