Die Stadt Neuss gilt gemeinhin nicht als ein Hort des Protestantismus – weder im 16. Jahrhundert, dem „Reformationsjahrhundert“, noch in nachfolgenden Zeiten. An diesem Bild ist grundsätzlich nicht zu rütteln.
Gleichwohl gibt es doch manches Indiz dafür, dass die Dynamik des so genannten Konfessionellen Zeitalters auch diese kurkölnische Landstadt erfasste. Der Vortrag skizziert Vorgänge und Analysen vor allem mit Blick auf den ersten Reformationsversuch unter Kurfürst Hermann von Wied (1542-1548) und den Truchsessischen Krieg (1583-1588) und stellt die Befunde in und um Neuss in den größeren Rahmen der Reichsgeschichte.

Stephan Laux, studierte von 1987 bis 1994 Geschichte und Germanistik. 1999 wurde er promoviert und arbeitete bis 2005 als Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Rheinische Landesgeschichte und Geschichte der Frühen Neuzeit der Uni Düsseldorf. Im Wintersemester 2005/06 übernahm er eine Gastdozentur an der Karlsuniversität Prag. Von 2006 an war er wissenschaftlicher Referent beim Landschaftsverband Rheinland. Seit August 2008 ist er Persönlicher Referent des Rektors der Universität Düsseldorf. Am 14. April 2009 folgte die Öffentliche Antrittsvorlesung und Ernennung zum Privatdozenten an der Philosophischen Fakultät. Stephan Laux hat die Venia legendi für Neuere Geschichte, Neueste Geschichte, Landesgeschichte.
Seine Habilitationsschrift trägt den Titel „Gravamen und Geleit. Die Juden im Ständestaat der Frühen Neuzeit (15.-18. Jahrhundert)“. Ausführlich hat sich Laux mit Neuss in seiner Dissertion beschäftigt, die 2001 veröffentlicht wurde: „Reformationsversuche in Kurköln (1542-1548). Fallstudien zu einer Strukturgeschichte landstädtischer Reformation (Neuss, Kempen, Andernach Linz)“.