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20.01.2022
Angela Braun-Stratmann – Eine moderne Frau der 1920er Jahre
20.01.2022
Ort: ZOOM-Meeting
Thema:
Preußische Zeit – 1814-1945
Referenten:
Prof. Dr. Bärbel P. Kuhn, Universität Siegen
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder,
wir starten mit unserem Jahresprogramm erneut unter pandemiebedingten Vorzeichen. Da dies bedeutet, dass wir Präsenzveranstaltungen in geschlossenen Räumen bis auf Weiteres aussetzen müssen, halten wir an dem bewährten Konzept fest, unsere Vortragsabende per Zoom zu übertragen. Wir freuen uns, dass dieses Angebot stets eine große Resonanz findet und auch „Neussern in der Ferne“ die Möglichkeit gibt, sich dazu zu schalten. In diesem Sinne laden wir Sie zu unserem ersten Online-Vortrag in diesem Jahr sehr herzlich ein.
Bitte beachten Sie den beigefügten Einladungstext mit den technischen Hinweisen. Eine Anmeldung vorab ist nicht notwendig.
Vortrag per Zoom-Meeting
"Angela Braun-Stratmann – Eine moderne Frau der 1920er Jahre"
Angela Stratmann wurde am 22. August 1892 als Kind des Amtsgerichtssekretärs Theodor Stratmann und dessen Ehefrau Mathilde in Neuss geboren. Sie besuchte nach der Volksschule das Lyzeum. Nach dem Abschluss einer Lehramtsausbildung unterrichtete sie an verschiedenen Neusser Schulen. Im Mai 1923 heiratete sie den gleichaltrigen Matthias Braun. Max, wie er sich seit seiner Jugend nennen ließ, war ebenfalls zunächst als Lehrer tätig. Als er nach Kriegsende zum Vorsitzenden der SPD in Neuss gewählt wurde, gab er den Lehrerberuf auf. Seit Oktober 1919 leitete er das regionale Organ der SPD, „Der freie Sprecher“. 1922 bot ihm der SPD-Vorstand die vakante Chefredaktion der „Volksstimme“, dem „Organ der sozialdemokratischen Partei des Saargebietes“, an, die er 1923 annahm. Angela Braun-Stratmann zog mit Max nach Saarbrücken und wurde nun ebenfalls Journalistin. Bald schon war sie verantwortlich für die Frauenbeilage der Volksstimme.
Immer wieder machte sie auf Anliegen aufmerksam, die trotz Wahlrecht, das die Frauen in der Weimarer Republik erlangt hatten, unerfüllt geblieben waren, und versuchte, Frauen zu motivieren, sich politisch zu engagieren. 1924 war sie Mitbegründerin der saarländischen Arbeiterwohlfahrt und bis 1935 deren Vorsitzende. Angela Braun-Stratmann verkörperte in vielerlei Hinsicht die „Neue Frau“ der 20er Jahre: Sie war berufstätig, politisch engagiert, modebewusst und nahm ausgiebig am kulturellen Leben teil. Nach dem Anschluss der Saar an das Deutsche Reich floh das Paar 1935 nach Frankreich, von dort 1940 nach London. 1946 kehrte Angela Braun-Stratmann – inzwischen Witwe - nach Saarbrücken zurück, arbeitete in der Redaktion der Saarbrücker Zeitung, und gab zeitweilig das Magazin „Charme“ heraus. Politisch blieb sie in der Sozialdemokratischen Partei des Saarlandes aktiv. 1946 übernahm sie wieder den Vorsitz der Arbeiterwohlfahrt. Sie war Mitglied des Landtages, der Verfassungskommission sowie des Verwaltungsrates der Universität des Saarlandes. Als Pensionärin zog sie 1958 nach Bois Colombes in der Nähe von Paris, wo sie im Juni 1966 starb. Seit 1967 ruht sie im Familiengrab der Stratmanns in Neuss.